Rahmen-Projekt – Installation
Die alten von Graphikern genutzten Rahmen mit ihrer erkennbaren Rostschicht sind Fundstücke aus Buenos Aires. Jemand hatte sie gestapelt und gebündelt zur Entsorgung an den Straßenrand gelegt. Es handelt sich um alte Siebdruckrahmen, bei einigen sind auf der Rückseite die ursprünglichen Druckmotive sichtbar. Als Umzugsgut kamen sie in einem Container nach Deutschland.
Aufgrund ihrer Herkunft aus der Neuen Welt und ihrer Reise über den Ozean haben sie eine ganz eigene Geschichte. Doch es ist vor allem ihre Materialität, ihre mit einer lebendigen, rostigen Patina überzogenen Oberflächen, ihre verblüffende Leichtigkeit und ihre fein gerundeten Kanten, die sie besonders macht.
Das stiftet dazu an, sie für die Neu-Kontextualisierung heutiger Inhalte zu verwenden. Ihr „historischer Rahmen“, beeinflusst und verändert den Blick auf die von ihnen umschlossenen Motive.
Die ausgestellte Serie mit Bildausschnitten einer Hummel ist ein erster Versuch einer solchen „Neu-Konstellation“. Diese „archaischen Brummer“ mit ihren rostbraunen Pelzchen auf dem Rücken, den haarigen Beinen und filigranen Flügeln scheinen in besonderer Weise dazu geeignet, mit den alten Rahmen zu korrespondieren. Sie stehlen ihnen nicht die Schau, sondern belassen, ja, fördern die Wertigkeit, Ausstrahlung und Wirkung der Rostrahmen. Umgekehrt präsentieren sich diese heutigen Pixel-Landschaften in einem überraschend neuen Zusammenhang.